Unser aktiver-Team (Alltags- und KognitionsTraining - Interdisziplinarität Verbessert das Ergebnis und mindert das Risiko) ist ein Delirmanagement, das aus dem HuBerTDA-Projekt und der Pawel-Studie entstanden ist. Ziel ist es, das Delirrisiko zu senken, ein Delir frühzeitig zu erkennen und entsprechende Therapiemaßnahmen einzuleiten. Speziell ausgebildete Pflegefachkräfte helfen, indem sie delirgefährdete Patienten und Patientinnen und Patienten im Delir ab 65 Jahren identifizieren. 

Was ist ein Delir?

Das Delir ist ein plötzlich auftretender akuter Verwirrtheitszustand. Bei älteren Patient*innen tritt er häufig während eines Krankenhausaufenthaltes auf. Dieser wird u.a. durch Nahrungs- und Flüssigkeitsmangel, Entzündungen, Narkosen/Operationen oder psychische Belastungen verursacht. Die Patient*innen zeigen ein plötzlich auftretendes ungewöhnliches Verhalten und während Stunden bis Tagen sind Bewusstsein, Denken und Handeln verändert. Der Zustand ist meist vorübergehend. Die Betroffenen sind dann entweder unaufmerksam, teilnahmslos oder haben vielleicht einen veränderten Tag-Nacht-Rhythmus. Ein Delir führt bei älteren Patient*innen häufig zu einer immensen Verschlechterung der Alltagsfähigkeiten.

Was ist aktiver?

aktiver ist ein Delirpräventionsprogramm, das aus dem HuBerTDA-Projekt resultiert. Ziel ist es, das Delirrisiko zu senken, ein Delir frühzeitig zu erkennen und entsprechende Therapiemaßnahmen einzuleiten. Dabei werden körperliche und geistige Fähigkeiten der Patient*innen ab 65 Jahren gefördert, um eine größtmögliche Selbstständigkeit beizubehalten bzw. zu erreichen.

Welche Unterstützung bietet aktiver?

Speziell ausgebildete Pflegefachkräfte helfen, die Versorgung im stationären Bereich zu optimieren, indem sie delirgefährdete Patient*innen ab 70 Jahren identifizieren.

Zusätzlich werden bei Bedarf Fachärzt*innen eingeschaltet. Eine besondere Rolle dabei spielen Freiwillige. Sie unterstützen die ausgewählten Patient*innen, indem sie folgende Interventionen planen und durchführen:

  • „Plus-Besuch“ und „Aktiv-Besuch“: Tägliche Besuche und Gespräche; Informationen über den heutigen Tag und Angebot der Hilfestellung; geistige Anregung durch z.B. Gesellschaftsspiele, Vorlesen, Kreuzworträtsel, Singen
  • Mobilisierung: Bewegungsübungen und Spaziergänge zur Erhaltung der Beweglichkeit und Aktivität
  • Mahlzeitenbegleitung: Gesellschaft während der Mahlzeiten; Hilfestellung beim Anrichten der Speisen
  • Entspannung/Schlafförderung: Förderung des Schlafs und der Entspannung durch z.B. Musik, warme Getränke oder entspannungsfördernde Übungen/Einreibungen

Hintergrund

Im Zuge der demografischen Entwicklung steigt die Zahl älterer Patient*innen in den Krankenhäusern. Mit steigendem Lebensalter geht gleichzeitig eine höhere Wahrscheinlichkeit für kognitive Veränderungen einher, die eine Weiterentwicklung des bestehenden Versorgungs- und Behandlungsangebotes notwendig macht.

Hier setzt die Universitätsmedizin mit aktiver an und dem Anspruch des Alltags- und Kognitionstrainings: Interdisziplinarität verbessert das Ergebnis und mindert das Risiko.

Das Programm ist aus den Projekten PAWEL und HuBerTDA heraus entstanden (nähere Informationen auf herzzentrum.umg.eu/aktiver). Ziel ist die Optimierung des Akutbehandlungspfades bei hochaltrigen Patient*innen mit kognitiven Veränderungen bei gleichzeitiger Anpassung des Versorgungs- und Behandlungsangebots.

aktiver ermöglicht so eine individualisierte Behandlung und Betreuung der Patient*innen und führt zur Reduktion krankenhausbedingter Komplikationen wie z.B. Stürzen und Delirien.

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