Herzgesundheit für Frauen: UMG koordiniert wegweisende Bypass-Studie

Die internationale klinische Studie ROMA:Women untersucht die Optimierung der Bypass-Chirurgie bei Frauen mit koronarer Herzkrankheit (KHK). Die Erkrankung entsteht durch verengte oder blockierte Herzkranzgefäße, die den Herzmuskel mit Sauerstoff versorgen. In der Folge kann es zu Brustschmerzen oder im schlimmsten Fall zu einem Herzinfarkt kommen. Ein Bypass verbessert die Durchblutung, indem ein körpereigenes Gefäß als „Umleitung“ eingesetzt wird.
Die Leitung und zentrale Koordination der ROMA:Women-Studie für Deutschland übernehmen Prof. Dr. Bernhard Danner, geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), und Prof. Dr. Ingo Kutschka, Direktor der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie der UMG. Das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) fördert die beteiligten deutschen Studienzentren mit insgesamt 518.000 Euro über einen Zeitraum von fast fünf Jahren.
Die Studie untersucht den Einsatz von mehrfachen arteriellen Bypässen, einer sogenannten Multiplen Arteriellen Gefäßbypass-Anlage, im Vergleich zur Standardtherapie mit nur einem arteriellen Bypass bei Frauen mit koronarer Herzkrankheit. Ziel ist es, herauszufinden, ob die Wahl der Bypass-Technik langfristig bessere Ergebnisse liefert und das Risiko für schwerwiegende Herz-Kreislauf-Ereignisse wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder erneute Eingriffe verringern kann. „Obwohl die Bypass-Operation etabliert ist, fehlen bislang umfassende Erkenntnisse darüber, welche Methode speziell für Frauen die besten Langzeitergebnisse liefert“, sagt Prof. Dr. Ingo Kutschka, Co-Studienleiter an der UMG.
„Frauen sind in klinischen Studien zur Herzchirurgie oft unterrepräsentiert, obwohl sie nach einer Bypass-Operation häufiger Komplikationen erleiden als Männer. Mit ROMA:Women untersuchen wir gezielt, ob eine veränderte chirurgische Strategie die Prognose für Patientinnen verbessern kann“, erklärt Prof. Dr. Bernhard Danner, Studienleiter an der UMG.
Die Erkenntnisse aus ROMA:Women sollen dazu beitragen, geschlechterspezifische Unterschiede in der Herzchirurgie besser zu verstehen und evidenzbasierte Behandlungsempfehlungen für Frauen zu entwickeln. Insgesamt sollen 2.000 Frauen weltweit in die Studie aufgenommen werden, darunter 163 Patientinnen aus Deutschland, die durch die DZHK-Förderung mitfinanziert werden. Die internationale Gesamtkoordination der Studie liegt bei Prof. Dr. Mario Gaudino, Weill Cornell Medicine in New York, USA.
Über die ROMA:Women-Studie
Die ROMA:Women-Studie ist eine internationale klinische Untersuchung zur Verbesserung der koronaren Bypass-Chirurgie bei Frauen. Sie ist eine Folgestudie der nicht geschlechterspezifischen ROMA-Studie und die erste große Herzchirurgie-Studie, die sich ausschließlich auf Frauen konzentriert. Sie ist als internationale, multizentrische, randomisierte und kontrollierte klinische Untersuchung angelegt. ROMA steht für Randomized Comparison of the Clinical Outcome of Single Versus Multiple Arterial Grafts; zu Deutsch: Randomisierter Vergleich des klinischen Ergebnisses von einfachen versus mehrfachen arteriellen Bypässen.
Ansprechpartner Fachbereich:
Prof. Dr. Bernhard Danner, Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Telefon 0551 / 39-63952, bernd.danner(at)med.uni-goettingen.de
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