Innovative Herzklappenbehandlung

Neue Methode bei Aortenklappeninsuffizienz in der Universitätsmedizin Göttingen etabliert

Im Herzzentrum der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) gibt es ein neues Verfahren zur Behandlung von Herzklappenerkrankungen. Die innovative Behandlungsmöglichkeit erweitert das Therapieangebot im Herzkatheterlabor für Patient*innen mit einer Aortenklappeninsuffizienz und verbessert signifikant deren Lebensqualität.

Die Aortenklappe verbindet als Ventil die linke Herzkammer mit der Hauptschlagader (Aorta). Sie besteht aus drei Taschen, die sich bei der Kontraktion des Herzens öffnen und schließen, wodurch der Rückfluss des Blutes in die Herzkammer verhindert wird. Wenn die Aortenklappe nicht mehr richtig funktioniert, kann es zu einer Aortenklappeninsuffizienz kommen: Die Klappe ist undicht. Die Wahl der Behandlungsmethode hängt von der Schwere der Insuffizienz und den individuellen Bedürfnissen der Patient*innen ab.

Im Herzzentrum der UMG kann die Aortenklappeninsuffizienz seit kurzem mit dem neuen Trilogy-System behandelt werden. Bisher war die Transkatheter-Aortenklappenimplantation, auch TAVI genannt, auf Fälle von verkalkten Aortenklappenverengungen beschränkt. Patient*innen mit einer isolierten Aortenklappeninsuffizienz, bei denen somit nur die Aortenklappe undicht ist, können nicht mit diesem Verfahren behandelt werden. „Mit der Einführung des neuen Trilogy-Systems gibt es nun eine Lösung für diese Patient*innengruppe ohne Kalkablagerungen, welche eine Alternative zur Herzoperation darstellen kann. Das System nutzt einen innovativen Befestigungsmechanismus, der speziell für die Behandlung von Aortenklappeninsuffizienz entwickelt wurde“, erläutert Prof. Dr. Karl Toischer, stv. Direktor der Klinik für Kardiologie und Pneumologie an der UMG. Prof. Dr. Gerd Hasenfuß, Direktor der Klinik für Kardiologie und Pneumologie der UMG, ergänzt: „Wir konnten die ersten Patientinnen und Patienten bereits erfolgreich mit den innovativen Technologien versorgen und damit das Behandlungsspektrum im Herzzentrum maßgeblich erweitern. Die neuen Verfahren repräsentieren einen bedeutenden Fortschritt in der Herzmedizin.“

Im Herzzentrum der Universitätsmedizin Göttingen arbeiten 14 Kliniken und Institute sowie die Geschäftseinheit Pflegedienst der Universitätsmedizin Göttingen auf den Gebieten Herz, Gefäße, Lunge und Niere zusammen. Diese Organe sind in ihrer Funktion besonders eng miteinander verbunden. Die Kliniken und Institute sind zu einem interdisziplinären Zentrum zusammengeführt. Dadurch werden eine optimale und effiziente Krankenversorgung, Forschung und Lehre gewährleistet. Ziel des Herzzentrums der UMG ist es, eine qualitativ hochwertige Medizin patientenorientiert, aufgeschlossen und transparent zu praktizieren.

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