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Woche der Wiederbelebung: Ersthelfer*innen retten Badegast das Leben

Das Herzzentrum und die Klinik für Anästhesiologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) weisen anlässlich der Woche der Wiederbelebung auf die Bedeutung der Laien-Reanimation hin. Ersthelfer*innen in Duderstadt retteten Oleksandr Petrenko bei einem Badeunfall das Leben, weil sie die drei Schritte „Prüfen-Rufen-Drücken“ befolgten.

Presseinformation zum Thema "Woche der Wiederbelebung: Ersthelfer*innen retten Badegast das Leben"
Die Rettungskette hat funktioniert: (v.l.n.r.) Ersthelferin Cathrin Hesse, Nina Petrenko, Ersthelferin Luisa Zöpfgen, Bademeister Uwe Tuma, Aushilfe Julia Winiarski, Frieso Linskens vom DRK Rettungsdienst Duderstadt, Patient Oleksandr Petrenko, Florian Stynfalla vom DRK Rettungsdienst Duderstadt, Notarzt Michael Faulstich und Prof. Dr. Konrad Meissner, Direktor der Klinik für Anästhesiologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Foto: umg/hzg, Samer Al Mhethawi
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Oleksandr Petrenko und seine Frau Nina bedanken sich bei den Ersthelferinnen Cathrin Hesse und Luisa Zöpfgen (v.l.n.r.) für ihren Einsatz. Foto: umg/hzg, Samer Al Mhethawi
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In der Eingangshalle der UMG konnte anlässlich der Woche der Wiederbelebung am Montag jeder die Laien-Reanimation an Simulationspuppen trainieren. Foto: umg/hzg, Samer Al Mhethawi

Luisa Zöpfgen hat sofort gehandelt, als sie bei einem Freibadbesuch mit ihrer Tochter am Mittag des 23. Juli 2024 merkte, dass ein Mann im Wasser untergegangen war. „Gemeinsam mit anderen Helferinnen und Helfern habe ich ihn aus dem Wasser gezogen. Wir haben am Beckenrand sofort mit der Herzdruckmassage begonnen“, erinnert sich Luisa Zöpfgen, die in der Anästhesiepflege der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) arbeitet. Mit dabei auch Ersthelferin Cathrin Hesse. Die beiden Frauen und ein weiterer Helfer wechselten sich bei den Wiederbelebungsmaßnahmen ab. Zeitgleich setze die Schülerin Julia Winiarski, die im Freibad als Aushilfe an der Kasse arbeitet, den Notruf 112 ab und wies gemeinsam mit Bademeister Uwe Tuma vier Minuten später den Rettungswagen aus Duderstadt ein, dessen Team die Wiederbelebungsmaßnahmen übernahm. Frieso Linskens, kam mit dem DRK-Rettungswagen zum Einsatzort: „Wir haben immer einen Anfahrtsweg, auch wenn er nur sehr kurz ist wie in diesem Fall. Aber bis wir da sind, schlägt das Herz nicht, wenn keiner drückt. Deswegen war es so wichtig, dass dem Patienten sofort geholfen wurde.“

Elf Minuten nach Alarmierung erreichte auch der Hubschrauber mit Notarzt Michael Faulstich und seinem Team den Einsatzort. „Als wir mit dem Rettungshubschrauber Christoph 44 im Duderstädter Freibad eintrafen, hatte das Team die Lage im Griff. Wir untersuchten den Patienten und stabilisierten ihn. Kurz darauf hatte er wieder einen Spontankreislauf und atmete selbstständig“, sagt Michael Faulstich, Facharzt in der Klinik für Anästhesiologie der UMG. „Die Ursache für den Herz-Kreislaufstillstand des 63-Jährigen Patienten war ein Sauerstoffmangel, ausgelöst durch einen schweren Asthmaanfall beim Schwimmen. Er konnte wenig später ins Krankenhaus gebracht und schon nach drei Tagen nach Hause entlassen werden.“ Beim Pressegespräch treffen der aus der Ukraine stammende Oleksandr Petrenko und seine Frau auf alle Helfer*innen, die Hand in Hand die Rettungskette bildeten: „Vielen Dank an alle, die mir geholfen haben. Sie haben mein Leben gerettet.“

HINTERGRUND
Ein Leben zu retten kann einfach sein: Prüfen – Rufen – Drücken! Also: 1. Prüfen: Ist die Person ansprechbar und atmet sie noch? 2. Rufen: Notruf absetzen oder absetzen lassen. 3. Drücken: Mit der Herzdruckmassage beginnen und nicht aufhören, bis Hilfe eintrifft. Dadurch wird die Blutversorgung der lebenswichtigsten Organe bis zum Eintreffen professioneller Hilfe gesichert. Denn das Schlimmste ist, nichts zu tun. Jede*r kann ein Leben retten!

Die „Woche der Wiederbelebung" findet vom 16. bis 22. September 2024 statt. Es handelt sich um eine Initiative des Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten e.V. und der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. sowie der Stiftung Deutsche Anästhesiologie unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Gesundheit. Das Herzzentrum der UMG und die Klinik für Anästhesiologie nutzen die Woche der Wiederbelebung jedes Jahr, um auf die Bedeutung der Laien-Reanimation hinzuweisen. Im Rahmen der Aktionswoche wurden in der UMG Wiederbelebungstrainings angeboten.

Jedes Jahr erleiden in Deutschland mindestens 50.000 Menschen einen plötzlichen Herz-Kreislaufstillstand außerhalb eines Krankenhauses. Nur zehn Prozent überleben ein solches Ereignis, denn nur in knapp 40 Prozent der Fälle beginnen Laien mit einer Wiederbelebung (Reanimation). Die Überlebenschance könnte sich deutlich erhöhen, wenn mehr Menschen unverzüglich mit den Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen würden. In der Stadt und dem Landkreis Göttingen braucht der Rettungsdienst im Durchschnitt acht Minuten, um am Notfallort einzutreffen. Bei einem Herz-Kreislaufstillstand ist diese Eintreffzeit allerdings zu lang.

Weitere Informationen: https://herzzentrum.umg.eu/einlebenretten/  


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