Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK)

Göttingen ist Mitglied im Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung, das als eines der Gesundheitsforschungszentren vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert wird. Im DZHK arbeiten sieben ausgewählte universitäre Standorte zusammen. Gemeinsames Ziel ist es, Patienten mit Herzerkrankungen möglichst rasch neue Therapieverfahren zugutekommen zu lassen.

Aufgaben & Ziele des DZHK

Aufgaben und Ziele des DZHK

Interdisziplinäre Zusammenarbeit und groß angelegte Studien bilden die Basis für zukunfts- und patientenorientierte Herz-Kreislauf-Forschung. Im Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) finden Wissenschaftler*innen den Raum für solche Forschungsprojekte. Das DZHK bietet ihnen einen Rahmen, um Forschungsideen gemeinsam, besser und schneller als bisher umsetzen zu können. Wichtigstes Ziel des DZHK ist es, neue Forschungsergebnisse möglichst schnell allen Patient*innen in Deutschland verfügbar zu machen und Therapien sowie die Diagnostik und Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen voranzutreiben.

Um dies zu erreichen, hat sich die deutsche Herz-Kreislauf-Forschung mit der Gründung des DZHK völlig neu aufgestellt. 26 Einrichtungen an sieben Standorten in ganz Deutschland bündeln fortan ihre Kräfte und entwickeln eine gemeinsame Forschungsstrategie. Ausgewählt wurden diese Standorte und ihre Wissenschaftler*innen im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung initiierten Wettbewerbs. Internationale Gutachter*innen beurteilten sie als die besten im Bereich der deutschen Herz-Kreislauf-Forschung.

Sieben Standorte unter einem (virtuellen) Dach

In der Herz-Kreislauf-Forschung ist ein bundesweit angelegtes Zentrum besonders sinnvoll. Die Forschung hat hier in den letzten Jahren schon viel erreicht; aus diesem Grund sind weitere Fortschritte eher in kleinen Schritten zu erwarten. Dazu werden immer größere Studien, Patientenregister und Biomaterialbanken benötigt. Dies lässt sich in einem bundesweiten Zentrum sehr viel besser umsetzen als in vielen kleinen Einzelinstitutionen. An den sieben Standorten des DZHK – Berlin, Göttingen, Greifswald, Hamburg/Kiel/Lübeck, Heidelberg/Mannheim, München und RheinMain – ziehen jetzt mehr als 1000 angesehene Expert*innen an einem Strang.

Gefördert wird das DZHK gemeinsam vom Bund und von neun Bundesländern. Den Bundesanteil von 90 Prozent der Fördersumme finanziert das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die verbleibenden zehn Prozent erhält jede DZHK-Partnereinrichtung von ihrem jeweiligen Bundesland.

Standort Göttingen

Der DZHK-Standort Göttingen wird durch das Herzforschungszentrum Göttingen vertreten. In ihm sind die Forschungsaktivitäten der Georg-August-Universität, der Universitätsmedizin, der drei Max-Planck-Institute (biophysikalische Chemie; Dynamik und Selbstorganisation; experimentelle Medizin) und des Deutschen Primatenzentrums zusammengeführt.

Den wissenschaftlichen Schwerpunkt des DZHK-Standorts Göttingen bildet die Herzinsuffizienz, insbesondere die Forschungsfelder Pumpschwäche und Herzrhythmusstörungen. Durch innovative Bildgebungsverfahren werden neue Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten entwickelt. Schonende Herzstimulationsverfahren werden in die klinische Anwendung gebracht. Die Pumpschwäche bei Herzinsuffizienz soll durch Herzregeneration mittels künstlichen Herzgewebes (engl.: engineered myocardium) aus Stammzellen ausgeglichen werden.

Im Rahmen der kooperativen Programme des DZHK werden in Göttingen folgende Maßnahmen durchgeführt:

  • hochauflösende Bildgebung am Gewebe durch innovative Mikroskopieverfahren (Nanoskopie),
  • Echtzeitkernspintomographie zur Untersuchung der Herzfunktion am Patienten,
  • Simulationsmodelle zur Vorhersage von Krankheitsverläufen und Therapieerfolgen,
  • Niedrigenergie-Stimulationsverfahren zur Herzrhythmisierung,
  • menschliche Stammzellbanken und Modelle für die Erforschung von Herzerkrankungen und
  • die Entwicklung von stammzellbasierten Regenerationsverfahren über künstliche Herzgewebe.

Der Standort Göttingen koordiniert große nationale und internationale klinische Studien mit dem Schwerpunkt diastolische Herzinsuffizienz.

Dr. Axel Kaul

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