Erstmals als e-Learning-Kurs: 61 Spezialisierte Herzinsuffizienz-Assistent*innen ausgebildet
(umg/DZHI) Herzschwäche ist die häufigste Ursache für eine Krankenhauseinweisung in Deutschland. Die Zahl der Patient*innen steigt stetig. Elementarer Bestandteil der strukturierten Versorgung von Patient*innen mit chronischer Herzinsuffizienz ist die Einbindung von spezialisiertem Assistenzpersonal. Normalerweise findet die Fortbildung als Präsenzkurs statt, Corona-bedingt mussten nun neue Formate gefunden werden.
Das Herzzentrum der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und das Deutsche Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI) am Universitätsklinikum Würzburg sind die ersten Einrichtungen in Deutschland, die den von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) zertifizierten Kurs „Spezialisierte Herzinsuffizienz Assistenz“ vollständig virtuell umgesetzt haben. In Göttingen absolvierten 38 Personen die Fortbildung erfolgreich, in Würzburg sind es 23.
„Die Versorgung herzinsuffizienter Patient*innen ist in vielerlei Hinsicht äußerst komplex und nur im interdisziplinären Ansatz zu bewältigen. Es ist naheliegend, für diese anspruchsvolle Tätigkeit speziell ausgebildetes Personal einzusetzen. Diese Fortbildung leistet hierzu einen wichtigen Beitrag“, sagt Prof. Dr. Stefan Störk, Kursleiter im Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz in Würzburg.
„Etwa die Hälfte unserer Kursinhalte wurde in Form von web-basierten Live-Vorlesungen vermittelt. Hier sorgten Kleingruppen und interdisziplinäre Lehrformate für Abwechslung. Die andere Hälfte des e-Learnings bestand aus Lehrvideos, Patienteninterviews und Fallbearbeitungen mit Selbstlernanteilen. Dieses Format ermöglichte den Teilnehmer*innen zeitunabhängiges und flexibles Lernen“, sagt Dr. Kristian Hellenkamp, Kursleiter aus der Klinik für Kardiologie und Pneumologie der UMG.
Im Einführungsmodul wurden die Teilnehmer*innen darin geschult, welche Bedeutung die Herzschwäche für die Patient*innen und für die Gesellschaft insgesamt hat. In drei folgenden Unterrichtsblöcken standen unter anderem die medikamentösen, interventionellen und chirurgischen Therapieoptionen der Herzinsuffizienz, Psychokardiologie und Begleiterkrankungen auf dem Stundenplan. Weitere Themen der Fortbildung waren Qualitätssicherung, Telefonmonitoring und Coaching. Die Kurse „Spezialisierte Herzinsuffizienz-Assistenz“ setzen die Vorgaben des entsprechenden Fortbildungscurriculums der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) um. Jeder Kurs umfasste insgesamt 32 Unterrichtsstunden, die auf vier Module mit jeweils acht Unterrichtsstunden aufgeteilt sind. Am Ende des Kurses erfolgte eine Wissensstandabfrage.
„Ich danke allen für das Engagement bei der Planung und Umsetzung dieser interdisziplinären Veranstaltung. Dank der flexiblen Organisation konnte das Kursangebot trotz der COVID-19-Pandemie stattfinden“, sagt Prof. Dr. Ingo Kutschka, Direktor der Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie in der UMG. Prof. Dr. Gerd Hasenfuß, Direktor der Klinik für Kardiologie und Pneumologie und Vorsitzender des Herzzentrums der UMG, ergänzt: „Qualifiziertes Personal ist die Grundlage für eine Patientenversorgung auf hohem Niveau. Ich freue mich daher sehr, dass unser Herzzentrum zu den Vorreitern gehört, die dieses Format erfolgreich online umsetzen konnten und gratuliere allen Absolvent*innen herzlich.“
„Das neue online-Format ermöglicht uns auch in COVID-Zeiten für die ununterbrochene Fortbildung von spezialisierten Fachassistent*innen zu sorgen. Dieses Fachpersonal ist essentiell für die Heart Failure Units der DGK und die Nachfrage ist groß. Die nächsten Kurse für das erste Quartal 2021 sind bereits ausgeschrieben“, sagt Stefan Störk.
Anmeldeinformationen finden Sie hier:
https://herzzentrum.umg.eu/spezialisierte-herzinsuffizienz-assistenz/
https://www.ukw.de/behandlungszentren/dzhi/lehre-und-fortbildung/fortbildungen/
WEITERE INFORMATIONEN
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Kursleitung: Dr. Birgit Gerecke, Oberärztin Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie, und Dr. Kristian Hellenkamp, Oberarzt der Klinik für Kardiologie und Pneumologie
Herzzentrum Göttingen, Öffentlichkeitsarbeit
Telefon 0551 / 39-65348, herzzentrum(at)med.uni-goettingen.de
herzzentrum.umg.eu/
Universitätsklinikum Würzburg
Deutsches Zentrum für Herzinsuffizienz in Würzburg
Prof. Dr. Stefan Störk
Leiter des Dept. Klinische Forschung und Epidemiologie
Telefon 0931 / 201-46363, stoerk_s@ukw.de; www.ukw.de