Herzzentrum der Universitätsmedizin Göttingen als Mitralklappen-Zentrum zertifiziert
(umg) Für das Behandlungskonzept bei Mitralklappenfehlern wurde das Herzzentrum der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DKG) ausgezeichnet und als Mitralklappen-Zentrum zertifiziert. Damit zählt das Herzzentrum Göttingen zu den 14 Mitralklappen-Zentren in Deutschland. Die DGK bestätigt dem Herzzentrum höchste Standards in der medizinischen Behandlung von Patient*innen mit Mitralklappenfehlern. Das Besondere am Behandlungskonzept: Die Patient*innen werden fächerübergreifend betreut, die behandelnden Expert*innen arbeiten dabei eng zusammen.
„Undichte und verengte Mitralklappen zählen zu den häufigsten erworbenen Herzklappenfehlern. Oft bleiben sie lange unbemerkt und führen zu einer verminderten Leistungsfähigkeit der Patient*innen bis hin zu Herzrhythmusstörungen“, sagt Prof. Dr. Claudius Jacobshagen, Leitender Oberarzt und stellvertretender Direktor der Klinik für Kardiologie und Pneumologie der UMG. Die Entscheidung, welches Verfahren für Patient*innen am besten geeignet ist, treffen am Herzzentrum Göttingen Kardiologen und Herzchirurgen gemeinsam. Damit kann eine bestmögliche, individuelle Behandlung erreicht werden. „Am Herzzentrum Göttingen wollen wir innovative Verfahren in enger Zusammenarbeit von Kardiologie und Herzchirurgie stetig weiterentwickeln. Unseren Patientinnen und Patienten möchten wir die bestmögliche Therapieoption für ihre Erkrankung anbieten“, sagt Prof. Dr. Gerd Hasenfuß, Direktor der Klinik für Kardiologie und Pneumologie und Vorsitzender des Herzzentrums der UMG.
SICHERHEIT FÜR PATIENTEN
Grundlage der Zertifizierung sind die Richtlinien der DGK. Die Fachgesellschaft überprüft vor der Zertifizierung, ob die beteiligten Ärzt*innen und Kliniken die Voraussetzungen bei der interventionellen Behandlung von Mitralklappenfehlern erfüllen und ob ein umfangreiches Portfolio an kathetergestützen Verfahren besteht. Dabei überprüfen die Gutachter unter anderem die Qualifikation des Personals, die technische Ausstattung und die bereits gesammelte Erfahrung. „Die Gutachter lobten in ihrem Bericht auch die Expertise unseres etablierten überregionalen und ebenfalls durch die DGK zertifizierten Herzinsuffizienz-Zentrums zur Behandlung von Herzschwäche. Zudem hoben sie die hochmoderne Ausstattung hervor, die eine bestmögliche Bildgebung für die Vor- und Nachsorge der Patient*innen ermöglicht“, sagt Prof. Jacobshagen, der die Zertifizierung federführend begleitete.
HINTERGRUND
Eine undichte Mitralklappe kann zu einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) führen. Für Betroffene bietet das Herzzentrum der UMG seit zehn Jahren eine schonende Behandlung mit Kathetertechnik an. Jährlich werden etwa 100 Patient*innen mit katheterbasierten Verfahren an der Mitralklappe behandelt. Am häufigsten kommen Verfahren zum Einsatz, bei denen die mangelnde Schlussfähigkeit der Klappe mit einem Clip behoben wird. Die beiden Segel der Mitralklappe werden so miteinander verbunden. Der Clip wird über einen Herzkatheter als minimal-invasiver Eingriff bis an die entsprechende Stelle des Herzens vorgebracht und dort kontrolliert platziert. Die Eröffnung des Brustkorbes und der Einsatz der Herz-Lungen-Maschine sind dabei nicht erforderlich.
WEITERE INFORMATIONEN
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Klinik für Kardiologie und Pneumologie
Prof. Dr. Claudius Jacobshagen, Leitender Oberarzt und stellv. Direktor
Telefon 0551 / 39-63907
E-Mail: jacobshagen(at)med.uni-goettingen.de