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„Interaktion und Innovation“

Abschiedsvorlesung von Prof. Dr. Gerd Hasenfuß, Direktor der Klinik für Kardiologie und Pneumologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Öffentliche Veranstaltung für Interessierte am Freitag, 18. Oktober 2024, 14:00 Uhr, im Hörsaal 81 der Universitätsmedizin Göttingen.

Presseinformation zum Thema "Interaktion und Innovation"
Prof. Dr. Gerd Hasenfuß, Direktor der Klinik für Kardiologie und Pneumologie und Vorsitzender des Herzzentrums der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Foto: umg/spförtner

Prof. Dr. Gerd Hasenfuß ist seit 1998 Direktor der Klinik für Kardiologie und Pneumologie und Universitätsprofessor für Innere Medizin an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Er verabschiedet sich mit einer Vorlesung zum Thema „Interaktion und Innovation“ zu Beginn des Wintersemesters 2024/2025 nach mehr als 26 Jahren in den Ruhestand. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf Herzerkrankungen, insbesondere der Herzschwäche. Er erforscht molekulare Grundlagen der Erkrankung und arbeitet an neuen, wirksameren Therapien. Im April 2024 erhielt Prof. Hasenfuß die höchste Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM), die Leopold-Lichtwitz-Medaille, für sein Lebenswerk.

Prof. Dr. Wolfgang Brück, Dekan und Sprecher des Vorstandes der UMG, begrüßt für die Medizinische Fakultät zur Abschiedsvorlesung. Ein Grußwort spricht Prof. Dr. Michael Ghadimi, Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie der UMG. Die Veranstaltung ist öffentlich und findet statt am Freitag, dem 18. Oktober 2024, um 14:00 Uhr im Hörsaal 81 der Universitätsmedizin Göttingen, Robert-Koch-Straße 40, 37075 Göttingen.

Öffentliche Veranstaltung
Abschiedsvorlesung „Interaktion und Innovation“
Prof. Dr. Gerd Hasenfuß, Direktor der Klinik für Kardiologie und Pneumologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG)
Freitag, 18. Oktober 2024, 14:00 Uhr
Hörsaal 81, Universitätsmedizin Göttingen
Robert-Koch-Straße 40, 37075 Göttingen

Medienvertreter*innen sind herzlich willkommen.

In seiner Abschiedsvorlesung spricht Prof. Hasenfuß über Innovationen in Forschung, Lehre und Krankenversorgung, die in den vergangenen zwei Jahrzehnten im Herzzentrum der Universitätsmedizin Göttingen entstanden sind. Er erläutert die Voraussetzungen und Interaktionen, die die Grundlage für diese Innovationen darstellten.    

Prof. Dr. Gerd Hasenfuß, Jahrgang 1955, studierte von 1975 bis 1981 Humanmedizin an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und wurde dort 1981 promoviert. Seine Facharztausbildung absolvierte er am Universitätsklinikum Freiburg. Es folgten wissenschaftliche Tätigkeiten an der University of Vermont, USA. Im Jahr 1989 habilitierte er im Fachbereich Innere Medizin. 1993 wurde er Oberarzt in der Medizinischen Klinik des Universitätsklinikums Freiburg und war von 1994 bis 1998 Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

1998 erfolgte der Ruf von der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) auf die Professur für Kardiologie und Pneumologie als Universitätsprofessor für Innere Medizin. Gleichzeitig übernahm er die Leitung der Klinik für Kardiologie und Pneumologie an der UMG. Im Jahr 2001 gründete er mit sieben weiteren Abteilungen und Einrichtungen das Herzzentrum der UMG und ist seither Vorsitzender des Spezialzentrums, in dem heute 14 Kliniken und Institute sowie der Pflege- und Pflegefunktionsdienst der UMG auf den Gebieten Herz, Gefäße, Lunge und Niere zusammenarbeiten. Unter seiner Leitung entwickelte sich das Herzzentrum laut Ranking der US-Wochenzeitung „Newsweek“ im Jahr 2021 zu einem der besten Spezialzentren der Welt. Von 2012 bis 2019 war Prof. Gerd Hasenfuß als Gründungsmitglied im Vorstand des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) tätig. Während seiner Amtszeit als 1. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) in den Jahren 2015 bis 2016 ebnete er den Weg für die Initiative „Klug entscheiden", deren Ziel die kontinuierliche und nachhaltige Verbesserung der medizinischen Versorgung ist. Als Vorstandsmitglied der DGIM leitete Prof. Hasenfuß die Initiative bis 2021. Seit 2020 steht er als kardiologischer Leiter dem Heart & Brain Center Göttingen (HBCG) vor. In der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen ist Prof. Hasenfuß bereits seit 22 Jahren als ordentliches Mitglied tätig. Im Jahr 2019 wurde er darüber hinaus in die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina aufgenommen.

Forschungsschwerpunkte
Prof. Hasenfuß erforscht Herzerkrankungen, insbesondere die molekularen und funktionellen Grundlagen der Herzschwäche, auch Herzinsuffizienz genannt. Sein Ziel war und ist es, neue, wirksamere Therapien zu entwickeln. Dies beinhaltet technische Herzkatheter-Behandlungsmethoden sowie neue medikamentöse und zelluläre Strategien. Dazu untersucht er Signalwege, die bei der Krankheitsentstehung eine Rolle spielen sowie Kommunikationswege zwischen unterschiedlichen Zellen im Herzen. Prof. Hasenfuß koordinierte von 2012 bis 2024 den Sonderforschungsbereich (SFB) 1002 „Modulatorische Einheiten bei Herzinsuffizienz“ der mit rund 34 Millionen von der DFG gefördert wurde.

Bei seinen Forschungsarbeiten hat der Kardiologe unter anderem erkannt, dass sich bei einer Herzinsuffizienz das Verhältnis von Kraft und Herzschlagfrequenz des Herzmuskels umkehrt – und damit einen relevanten Krankheitsmechanismus aufgedeckt. Als Auslöser für diese Umkehr konnte er eine Störung im Calcium-Stoffwechsel identifizieren.

Prof. Hasenfuß hat wesentlich zu klinischen Erprobungen und Weiterentwicklungen eines neuen Therapieverfahrens zur Behandlung der diastolischen Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion (HFpEF) beigetragen. Bei dieser Form der Herzinsuffizienz kommt es zu einem Elastizitätsverlust der linken Herzkammer und zu einem Blutrückstau in die Lunge, wodurch eine Luftnot entsteht. Bei dem Verfahren „InterAtrial Shunt“ wird eine kleine Öffnung zwischen der linken und rechten Vorkammer mit einem Katheter erstellt. Hierdurch wird der Blutrückstau in die Lunge reduziert. Die Arbeitsgruppe um Prof. Hasenfuß untersuchte zudem im Rahmen des Sonderforschungsbereichs SFB 1002 Gewebe- und Bioproben, die bei Patient*innen nach Implantation einer Aortenklappe gewonnen wurden. Die Proben dienten der Identifizierung genetischer und molekularer Merkmale, die Vorhersagen über den weiteren Verlauf der Erkrankung ermöglichen. So konnten spezifische Veränderungen identifiziert werden, die einen ungünstigen Verlauf nach Katheterimplantation vorhersagen und zusätzliche medikamentöse Therapien erforderlich machen. Diese Arzneien werden gegenwärtig erprobt.


KONTAKT
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Leitung Unternehmenskommunikation
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