| Presseinformation Nr. 043 / 2018

Preis für die Erforschung gebrochener Herzen

Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) zeichnet Wissenschaftlerin der Universitätsmedizin Göttingen mit dem Franz-Maximilian-Groedel-Forschungspreis aus. Mit 5.000 Euro dotierter Preis geht an Dr. Katrin Streckfuß-Bömeke für die Erforschung des „Broken-Heart-Syndroms“.

(umg) Dr. Katrin Streckfuß-Bömeke, Leiterin der Arbeitsgruppe „Translationale Stamzellforschung“ der Klinik für Kardiologie und Pneumologie (Direktor: Prof. Dr. Gerd Hasenfuß) der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), ist mit dem renommierten Franz-Maximilian-Groedel Forschungspreis ausgezeichnet worden. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Die Verleihung erfolgte im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung der 84. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) in Mannheim. Ausgezeichnet wurde Dr. Streckfuß-Bömeke für ihre Arbeit „Catecholamine-Depen­dent β-Adrenergic Signaling in a Pluripotent Stem Cell Model of Takotsubo Cardio­myopathy“ über die Ursachen des „Broken-Heart-Syndroms“ (Takotsubo-Syndrom). In dieser Arbeit befasst sie sich mit den zugrunde liegenden Mechanismen der Erkran­kung, die bislang nur wenig erforscht wurden.

Im Mittelpunkt des prämierten Forschungsprojekts steht das Takotsubo-Syndrom, das nach einer starken seelischen Belastung wie Trauer oder Liebeskummer auftreten kann. Etwa zwei Prozent aller Patienten mit der Verdachtsdiagnose Herzinfarkt leiden eigentlich am „Broken-Heart Syndrom“, bei dem eine Durchblutungsstörung des Herzmuskels für die Beschwerden ursächlich ist. Über die Entstehung und Therapiemöglichkeiten des Syndroms ist wenig bekannt. Den UMG-Herzforschern um Dr. Streckfuß-Bömeke ist es in ihrer Arbeit gelungen, neue und grundlegende Erkenntnisse über den Ursprung der Erkrankung und für neue Behandlungsoptionen des „Broken-Heart Syndroms“ zu erhalten. Sie haben zugrunde liegende Signalwege identifiziert und konnten auch bisher vermutete Annahmen für eine genetische Vorbelastung untermauern. Die Erkenntnisse der Göttinger Forscher beruhen auf Untersuchungen an Stammzellen von an „Broken-Heart Syndrom“ erkrankten Patienten, aus denen schlagende Herzzellen hergestellt wurden.

„Ich freue mich außerordentlich über die Auszeichnung von Frau Dr. Streckfuß-Bömeke, die mit ihrem Team eine großartige Forschungsarbeit hier in Göttingen leistet. Die Arbeit zum Takotsubo-Syndrom ist eine wichtige Grundlage und ein Durchbruch für ein bis dato wenig erforschtes Krankheitsbild“, sagt Prof. Dr. Gerd Hasenfuß, Direktor der Klinik für Kardiologie und Pneumologie und Vorsitzender des Herzzentrums der UMG.

Mit der diesjährigen Auszeichnung geht der Franz-Maximilian-Groedel-Forschungspreis bereits zum dritten Mal an die Göttinger Herzforschung. Im Jahr 2011 wurde Prof. Dr. Samuel Tobias Sossalla mit dem Preis ausgezeichnet. 2013 erhielt Prof. Dr. Wolfgang Linke die Ehrung. 

Mit dem Franz-Maximilian-Groedel-Forschungspreis zeichnet die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) theoretisch und klinisch tätige Wissenschaftler aus, deren wissenschaftliche Arbeiten sich mit Fragen der Herz- und Kreislaufforschung beschäftigen. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird einmal im Jahr vergeben.

 

WEITERE INFORMATIONEN
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Klinik für Kardiologie und Pneumologie
Arbeitsgruppe „Translationale Stammzellforschung“
Dr. Katrin Streckfuß-Bömeke, Telefon 0551 / 39-12667
katrin.streckfuss@med.uni-goettingen.de

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