Kardiologische Studienambulanz

"Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein."

Mit diesem Zitat des Unternehmers Philip Rosenthal (1916-2001) lässt sich sehr gut die Funktionsweise klinischer Studien beschreiben. Im Rahmen klinischer Studien werden entweder Patienten nur beobachtet über einen längeren Zeitraum um neue Erkenntnisse zu bestimmten Erkrankungen zu gewinnen. In anderen klinischen Studien werden neue Diagnose- und Behandlungswege erprobt und mit den bisherigen Standardverfahren verglichen. Vor der breiten Anwendung eines neuen Verfahrens muss der sorgfältige Nachweis erbracht werden, dass dieses Verfahren wirksam und sicher ist. Unter strenger Aufsicht von Behörden und ärztlichen Kontrollgremien werden Patienten im Rahmen jener klinischer Studien mit Medikamenten oder anderen Verfahren behandelt, die sich im Labor und bei gesunden Probanden, häufig aber auch bereits bei einer größeren Zahl von Patienten, als vielversprechend und sicher erwiesen haben. Jede Studie wird zuvor von einer unabhängigen Ethikkommission sorgfältig geprüft und freigegeben.

Die Teilnahme an einer klinischen Studie ist immer freiwillig.
Ein erteiltes Einverständnis zur Teilnahme kann jederzeit und ohne Angabe von Gründen zurückgezogen werden.

Zu Beginn jeder Studie werden die Teilnehmer sorgfältig ärztlich untersucht. Danach beginnt entweder die reine Beobachtung (Beobachtungsstudien) oder auch die Behandlung (Therapiestudien) im Rahmen der Studie.   In Therapiestudien werden z. B. zwei Medikamente miteinander verglichen. Oft wird auch eine neue Behandlung mit einer Scheintherapie (Placebo) verglichen, um den zusätzlichen Nutzen der neuen Methode zu untersuchen. Wer die „echte“ Behandlung bekommen hat, wissen auch die Ärzte erst nach Abschluss der gesamten Studie. Dies ist notwendig, um Fehleinschätzungen zu vermeiden. Während der Behandlung werden die Patienten sehr sorgfältig untersucht und engmaschig betreut. So werden Patienten in einigen Studien alle zwei Wochen, in anderen alle sechs Monate, über mehrere Monate oder sogar über mehrere Jahre in unserer Studienambulanz betreut. Die Behandlung im Rahmen einer klinischen Studie ist immer kostenlos und eine Ergänzung, keine Konkurrenz, zur normalen medizinischen Versorgung (z. B. durch den Hausarzt oder den Kardiologen).

Team der kardiologischen Studienambulanz

In der Abteilung Kardiologie und Pneumologie (Direktor Prof. Dr. Gerd Hasenfuß) verfügen wir über langjährige Erfahrung in der Durchführung klinischer Studien. Um Wartezeiten für Studienpatienten zu verhindern, haben wir eine spezielle Ambulanz eingerichtet.  Die Bereitschaft unserer Patienten, die Allgemeinheit im Rahmen klinischer Studien zu unterstützen, verpflichtet uns zu diesem Service.

Jede Studie wird von mehreren Ärzten betreut. Ein erfahrener Oberarzt ist für die ordnungsgemäße Durchführung verantwortlich. Mehrere Assistenz-, Fach- und Oberärzte unterstützen die Betreuung der Studienpatienten.

Alle Ärzte, die in klinischen Studien mitarbeiten, sind für diese Aufgabe eigens geschult und zertifiziert. Mehrere Studienschwestern arbeiten ausschließlich für klinische Studien und nehmen sich Zeit für die Betreuung unserer Patienten.

Der Schwerpunkt unserer wissenschaftlichen Tätigkeit liegt bei unterschiedlichen Formen der Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz), Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße (koronare Herzerkrankung), der Behandlung von Herzrhythmusstörungen und der optimalen Betreuung von Patienten mit Herzschrittmachern und Defibrillatoren. Weitere Erkrankungen werden abhängig von aktuellen wissenschaftlichen Fragestellungen ebenfalls untersucht. Neben Studien, die von uns selbst geplant und initiiert werden, nehmen wir regelmäßig an internationalen multizentrischen Studien teil, die von Kooperationspartnern aus der pharmazeutischen oder der medizintechnischen Industrie durchgeführt werden. Viele der Studien werden auch aus öffentlichen Geldern (z. B. vom Bundesministerium für Bildung und Forschung) unterstützt.

Die Studienambulanz befindet sich auf der Ebene 3 im Flur 14. Nutzen Sie die Fahrstühle B3 oder B2.

Oberärztin

Prof. Dr. Anja Sandek

Prof. Dr. Anja Sandek

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